You are currently viewing Bilden Kryptowährungen eine eigene Assetklasse?
Kryptowährungen

Bilden Kryptowährungen eine eigene Assetklasse?

Bilden Kryptowährungen eine eigene Assetklasse?

Bitcoin, Ethereum, Ripple und Co. sind in aller Munde: Heißt das, diese und andere Kryptowährungen sind inzwischen zu einer eigenen Assetklasse geworden? Eignen sie sich zur Diversifikation? Und welches Bewertungsniveau eignet sich für einen möglichen Einstieg?

 

Um uns diesen Fragen und vor allem den möglichen Antworten zu nähern, schauen wir uns zunächst den Markt der Kryptowährungen an: Der Markt kennt 2.900 verschiedene Kryptowährungen mit einer gesamten Marktkapitalisierung von knapp 1.000 Milliarden Dollar. Davon entfallen allein auf den Bitcoin ca. 60% und auf die zehn größten Währungen ca. 90%.

 

Die Studie der Goldman Sachs

Gemäß einer Studie der Großbank Goldman Sachs werden Kryptowährungen als neue und investierbare Assetklasse eingestuft. Laut Goldman Sachs dreht sich die aktuelle Diskussion mit institutionellen Kunden nicht mehr um die Frage, was Kryptowährungen sind. Vielmehr möchten die Kunden mehr über das Thema an sich erfahren und einen Zugang zu der Anlageklasse finden.

Darüber hinaus möchten Vermögensverwalter und Makro-Fonds wissen, ob Kryptowährungen in ihr Portfolio passen und wie sie Positionen zur Diversifikation in Zukunft aufbauen können. Es sei zwar unwahrscheinlich, dass große Institutionen jemals hohe Allokationen vornehmen würden, allerdings könnte selbst eine kleine Verschiebung in Richtung der neuen Assetklasse signifikant sein, so Goldman Sachs weiter. 

Was sagen Vermögensverwalter dazu?

Interessante Ergebnisse hierzu liefert aber eine Studie des Institutes für Vermögensverwaltung (InVV) an der Technischen Hochschule Aschaffenburg, an der 160 unabhängige Finanzportfolioverwalter teilgenommen haben: Lediglich ein Drittel unserer Kollegen bekundet Interesse an einer Investition in Kryptowährungen. Für die Mehrheit der Vermögensverwalter kommen Investments in Bitcoin und Co. aktuell dagegen nicht in Frage. 

Inwiefern sich Kryptowährungen zur Diversifikation eines Portfolios eignen, lässt sich aktuell noch nicht einschätzen, da schlicht historische Daten fehlen, um diese neue Assetklasse mit den bereits bekannten Anlageklassen zu vergleichen und zu berechnen. 

Kurshype und Kurseinbruch: Die Schwankungen

Eines steht jedoch fest: Aufgrund der teils extremen Schwankung von zehn bis 15 Prozent innerhalb kürzester Zeit, sollte ein Einstieg mit nur einem sehr geringen Teil von ein bis drei Prozent des liquiden Geldvermögens vorgenommen werden. Zudem schwanken Kryptowährungen seit ihrem Bestehen nicht nur aufgrund von Wirtschaftsdaten, sondern aufgrund von Nachrichten zu ihrer Regulierung und Anerkennung. So sorgte Elon Musk zunächst mit der Aussage, dass Tesla den Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren würde, für einen Kurshype, nur um seine Aussage einige Wochen später zu widerrufen – mit der Folge eines drastischen Kurseinbruches. Deshalb sei an dieser Stelle nochmals darauf hingewiesen, dass sich Kryptowährungen unserer Ansicht nach sehr wohl als eine weitere Assetklasse etablieren können, Anleger jedoch unbedingt die Gewichtung im Auge behalten sollten.

Die Gefahr für kriminelle Machenschaften

Flankierend sollte kein Anleger die politischen Aspekte aus den Augen verlieren. Getrieben von der großen Sehnsucht
nach einer Währung, welche dauerhaft stabil und nicht getrieben von den Notenbanken ist, darf die politische Akzeptanz nie aus den Augen verloren werden. Dass die ‚neuen Währungen‘ auch für kriminelle Machenschaften missbraucht werden, ist zwar nicht zwingend, aber zumindest naheliegend. Wenn demnach der Kampf gegen Geldwäsche und andere kriminelle Energien durch Kryptowährungen deutlich erschwert wird, ist auch von dieser Seite Gegenwind erwartbar. Besonders autokratisch regierte Staaten, wie z.B. China, werden eine zunehmende Bedeutung kritisch beäugen. Dies war zuletzt durch die Schließung der Mining Farmen in der Provinz Sichuan zu beobachten.

Damit geht China weiter gegen die im Land ansässigen Unternehmen vor, die im großen Stil und mit großem Energieaufwand Digitalwährungen schaffen.  Für das „Schürfen“ vieler Digitalwährungen – vor allem für Bitcoin – werden zusammengeschaltete Rechnernetzwerke eingesetzt, die bis dato vor allem in China ansässig sind. In den vergangenen Monaten haben mehrere Provinzen die Schließung von solchen Serverfarmen angeordnet.

Welche Vehikel sich am besten für ein Investment in diese neue Assetklasse eignen und wann das beste Bewertungsniveau erreicht ist, um Bitcoin und Co. zu kaufen, erörtern wir gerne gemeinsam mit Ihnen im Rahmen eines persönlichen Gesprächs.

Schauen Sie sich auch gerne mal unseren Videopodcast an, in dem wir uns ebenfalls mit diesem Thema beschäftigen: