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Was passierte vor Corona?
Die Themen Inflation, Geldmenge und Stabilität des Geldes haben in den letzten Ausgaben unseres Jahresrückblicks bereits an Tradition gewonnen. Dieses Jahr wird der Fokus auf solche Themen stark von der Corona-Pandemie überschattet, die die ganze Welt vor neue Herausforderungen stellt. Bevor der Virus auch die Bundesrepublik erreichte, gab es natürlich andere Ereignisse, die auch Erwähnung finden sollten:
Kettcar-Hersteller schließt endgültig
70 Jahre nach der Gründung muss Kettcar-Hersteller Kettler seine deutschen Werke im Oktober 2019 endgültig schließen. Die Produktion sei in Deutschland nicht mehr profitabel. Die Kinderfahrzeuge kamen 1962 erstmals auf den Markt und wurden laut Kettler über 15 Millionen Mal verkauft.
70-Jahre NATO
Anfang Dezember 2019 bekräftigen die Mitgliedsstaaten im Zuge des 70-jährigen Bestehens der Nato noch einmal feierlich ihre gegenseitige Beistandspflicht – trotz großer Differenzen zwischen den Staats- und Regierungschefs über die Ausgestaltung der Allianz. Besonders US-Präsident Donald Trump bezieht klar Stellung und fordert die anderen Nato-Mitglieder auf, sich an die 2014 festgelegten Budgets für die Verteidigung zu halten. Diese sollten bis 2024 „in Richtung“ zwei Prozent der Wirtschaftsleistung des jeweiligen Landes angehoben werden.
Der Brexit steht fest
Boris Johnson gewinnt bei der Parlamentswahl Anfang Dezember in Großbritannien mit großem Abstand die absolute Mehrheit. Der Austritt der Briten aus der EU bestimmte die Schlagzeilen 2019 immer wieder. Auf lange Debatten im Parlament folgten immer wieder Aufschübe, weil keine Mehrheit für einen Austrittsvertrag zustande kam, zugleich aber ein Brexit ohne Abkommen verhindert werden sollte.
Das 50. Weltwirtschaftsforum
Auf dem 50. Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos hielt US-Präsident Donald Trump die Eröffnungsrede – wieder mit klaren Ansagen an alle Umweltaktivisten und Handelspartner.
Das Virus bricht aus
Am 28. Januar wird in der BRD der erste Fall einer Ansteckung mit dem neuartigen Virus SARS-CoV-2 bestätigt. Das Coronavirus war Anfang Januar in der chinesischen Stadt Wuhan ausgebrochen. Die Stadt wurde unter Quarantäne gestellt. Trotzdem breitete sich das Virus weltweit aus, neben China besonders stark in Südkorea, Italien und im Iran.
Großbritannien und die EU
Großbritannien tritt am 31. Januar, mehr als drei Jahre nach dem Referendum, aus der EU aus. Nach langen Verhandlungen einigten sich die Beteiligten auf eine Übergangslösung, mit der sich bis Ende 2020 wenig ändern soll. Die Verhandlungen über die zukünftigen Beziehungen zwischen Großbritannien und der EU gehen daher weiter.
Corona-Zahlen steigen massiv an
Mitte März verschärft sich die Corona-Pandemie: Zuerst setzte die Bundesregierung an den Grenzen zu Frankreich, Österreich, Luxemburg, Dänemark und der Schweiz umfassende Kontrollen und Einreiseverbote in Kraft. Schulen und Kitas werden geschlossen. Bundeskanzlerin Angela Merkel wendet sich in einer Fernsehansprache an die Bevölkerung und appelliert an ein „gemeinsames solidarisches Handeln“.
Kurze Zeit später verkündet die Bundeskanzlerin in einem Pressestatement nach einer Konferenz mit den Ministerpräsidenten, dass das öffentliche Leben zur Eindämmung der Infektionsgefahr heruntergefahren wird (Lockdown). Nach den ersten deutlichen Kursverlusten an den weltweiten Börsen, kommt es in der Folge zu massiven Kurseinbrüchen. Je nach Index geben die Aktienmärkte über einen Zeitraum von sechs Wochen bis zu 50 Prozent nach.
Hilfspakete werden bereitgestellt
Schon Ende März beschließt das Kabinett ein erstes milliardenschweres Hilfspaket, um Familien, Mietern, Beschäftigten, Selbstständigen und Unternehmen in der Corona-Krise zu helfen. Die Johns-Hopkins-Universität zählt Anfang April weltweit mittlerweile mehr als eine Million Corona-Infizierte und mehr als 1.000 Tote durch Covid-19 in Deutschland.
Die erste Entspannung kommt
20. April: Entspannung für den Einzelhandel in der Corona-Krise. Die ersten Geschäfte (Teile des Einzelhandels) dürfen wieder öffnen; die ersten kleineren Entspannungen in der Corona-Krise.
Restaurants dürfen wieder öffnen
Erst Anfang / Mitte Mai kommt das öffentliche Leben wieder in die Gänge Weitere umfangreiche Lockerungen der Corona-Maßnahmen werden zu unterschiedlichen Zeitpunkten in den Bundesländern umgesetzt, etwa die Öffnung der Restaurants.
Black lives matter
Ende Mai tötet ein Polizist den Afroamerikaner George Floyd, indem er sich auf dessen Hals kniet und nicht mehr von ihm lässt. Das erkennt man in mehreren Videos, sich weltweit schnell verbreiten, und wird durch zwei Autopsien übereinstimmend bestätigt. Daraufhin gibt es weltweite „Black Lives Matter“ – Proteste, die 2013 unter demselben Hashtag ihren Anfang nahmen, nun aber eine neue Dimension erreichten.
Die Umsatzsteuer wird befristet gesenkt
Die Große Koalition verabschiedet Anfang Juni das Corona-Konjunkturpaket. Wichtiger Eckpfeiler: Die Umsatzsteuer wird für die zweite Jahreshälfte von 19 auf 16 beziehungsweise von sieben auf fünf Prozent gesenkt. Dies soll den Konsum anregen und die Konjunkturkurve stabilisieren.
Gesetz zum Schutz der nationalen Sicherheit in Hongkong
Anfang Juli gelingt es den chinesischen und russischen Machthabern, Ihre Stellung weiter zu festigen, so wird zum Beispiel in Hongkong das Gesetz zum Schutz der nationalen Sicherheit verabschiedet. Es ermöglicht den Behörden, gegen die Opposition vorzugehen. Parallel wurde in Russland das Verfassungsreferendum angenommen. Sie erweitert Putins Macht und schränkt Oppositionelle weiter ein.
Corona: Finanzplan für sieben Jahre
Auch ein halbes Jahr nach dem Ausbruch der Pandemie hat das Coronavirus die Welt fest im Griff. Für die kommenden sieben Jahre einigen sich die Regierungschefs der Mitgliedsstaaten der EU auf einen Finanzplan. Sie beschließen ein finanzielles Hilfspaket für Mitgliedsstaaten in Höhe von 750 Milliarden Euro, die besonders schwer von der Corona-Pandemie getroffen wurden. Parallel wuchs weltweit und auch in Deutschland die Angst vor einer zweiten Welle.
Die Präsidentschaftswahl in Belarus
Bei der Präsidentschaftswahl in Belarus am 09. August 2020 gewinnt der amtierende Präsident Aljaksandr Lukaschenka nach offiziellen Angaben mit 80 Prozent der Stimmen. Da relevante Gegenkandidaten im Vorfeld festgenommen wurden und Wahlmanipulationen nachgewiesen werden konnten gilt die Wahl als Scheinwahl. Es kommt zu landesweiten Protesten, die bis zum heutigen Tage andauern. Tausende Demonstranten wurden verhaftet. Auf Vermittlung des amerikanischen Präsidenten bekunden Mitte August Israel und die Vereinigte Arabische Emirate die Absicht zur vollen Normalisierung ihrer Beziehungen.
Esoteriker, Impfgegner und Rechtsextreme vereint
Am letzten Wochenende im August versammeln sich in Berlin Tausende, um gegen die Corona-Maßnahmen zu protestieren. Die Demonstration wurde im Vorfeld von Berlins Innensenator untersagt, das Verbot wurde jedoch vom Oberverwaltungsgericht gekippt. Viele unterschiedliche Personengruppen laufen nebeneinander – die Bandbreite reicht von Impfgegnern, Esoterikern hin zu Rechtsextremen.
Das Fernsehduell
Im Zuge des Präsidentschafts-Wahlkampfes in den USA kommt es am 29. September zum ersten Fernsehduell der beiden Kandidaten: Die Debatte ist geprägt von persönlichen Anfeindungen, wenigen Inhalten und einer unprofessionellen Diskussionskultur.