Geschlossenen Fonds sind eine sehr heterogene Anlageklasse. Die fehlende Handelbarkeit macht dabei den Hauptunterschied zu offenen Investmentfonds aus, welche grundsätzlich täglich über die Kapitalverwaltungsgesellschaft und / oder eine Fondsbörse zu Geld gemacht werden können.
Geschlossene Fonds zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass der Anleger sich an einer Gesellschaft beteiligt und somit Unternehmer wird. Die Investitionsobjekte können dabei höchst unterschiedlich sein. Zunächst unterscheidet man zwischen den aktiven und den passiven Beteiligungen (als Synonym für geschlossene Fonds). Eine aktive Beteiligung ist z. B. ein Investment in das eigene Unternehmen. Zu den passiven Beteiligungen zählen dagegen die Finanzprodukte, bei denen der Anleger sich zwar beteiligt, aber den wirtschaftlichen Erfolg, die Verwaltung und die Investitionsentscheidung ganz oder zum überwiegenden Teil in fremde Hände, nämlich an das Management der Beteiligungsgesellschaft abgegeben hat.
Geschlossene Fonds – Beispiele:
- Schiffe: Ein Investment in Containerschiffe, Tanker, Kreuzfahrtschiffe u.a.
- Medienfonds: Ein Investment in Filme für Kino, Fernsehen, DVD u.a.
- Venture Capital/ Private Equity: Ein Investment in junge oder aufstrebende Unternehmen, die einen hohen Kapitalbedarf haben.
- Umweltprojekte: Ein Investment z.B. in Windkraft- oder Biogasanlagen oder in die Wiederaufforstung von Wäldern.
Darüber hinaus werden auch folgende Investitionsobjekte im Markt angeboten: Container, Flugzeuge, Zweitmarkt Lebensversicherungen (D, USA, GB). Trendprodukte werden insbesondere Auslandsinvestitionen sein, die im Rahmen der individuell geregelten Doppelbesteuerungsabkommen eventuell höhere Netto-Renditen erwarten lassen.
Bedingt durch die durchaus turbulenten volkswirtschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre ist ein großer Teil der geschlossenen Fonds in wirtschaftliche Schieflagen geraten. Die Range möglicher Fehlentwicklungen von geschlossenen Fonds beginnt mit leicht verzögerten Ausschüttungen und endet in vielen Fällen leider mit einem Totalverlust für den Anleger. Diese negativen Entwicklungen macht demnach eine äußerst gründliche Prüfung des Produktes unabdingbar. Nichtsdestotrotz sind wir wie immer der Meinung: wo Risiken lauern, schlummern auch Chancen.
Bedingt durch das schlechte Management, eine furchterregende Kommunikation und einem eventuellen Kapitalbedarf von bestehenden Anlegern werden geschlossene Fonds zum Teil zu sehr interessanten Preisen auf dem Zweitmarkt für geschlossene Fonds angeboten.
Die Auswahl der Anlage hängt von der individuellen Vermögensstruktur des Anlegers ab und sollte tendenziell durch Ausnutzung aktueller steuerlicher Vorschriften das Ziel einer möglichst hohen Netto-Rendite zum Ziel haben. Diese Anlageklasse sollte immer als Beimischung zum bestehenden Vermögen gesehen werden.